Wandern auf der Blumeninsel Madeira
Im Oktober 2022 war ich für eine Woche mit Frosch-Sportreisen auf der Insel Madeira. Und was soll ich sagen? Selbst im Oktober wurde die Insel ihrem Ruf als “Blumeninsel” noch gerecht. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es erst im Frühling dort blüht und sprießt.
Aber von vorne: Mit Eurowings ging es ab Düsseldorf in knapp 4 Stunden Flugzeit auf die Insel im Atlantik, die knapp 500 km nördlich der Kanaren gelegen ist. Zum Glück hatte mir vorher niemand von der abenteuerlichen Landung dort erzählt, sonst hätte ich es mir mit meiner Flugangst vielleicht noch anders überlegt…
Um es mal mit den “Worten” von Wikipedia zu beschreiben: “Aufgrund der unmittelbaren Lage an einem Steilküstenhang und dadurch auftretender möglicher Windscherung durch Fallwinde zählt der Flughafen zu den schwierig anzufliegenden Flughäfen, zumal ein Instrumentenlandesystem fehlt und beim Anflug aus Südwest geländebedingt in der Endphase eine enge Rechtskurve geflogen werden muss. Deshalb dürfen Landungen nur von Flugkapitänen nach einer Einweisung und mit einer vorgeschriebenen Erfahrung durchgeführt werden; zudem müssen eine gewisse Anzahl an Starts und Landungen in den letzten sechs Monaten nachgewiesen werden, um diese Berechtigung aufrechtzuerhalten.” 😬
Der Flughafen auf Madeira ✈️heißt übrigens seit 2017 “Aeroport de Cristiano Ronaldo”, benannt nach dem wohl bekanntesten Inselkind.
Vom Flughafen ging es dann, zusammen mit meinen “Mitstreitern”, ins Hotel im nur wenige Kilometer entfernten Machico. Der Ort hat nur rund 13.000 Einwohner und ist damit trotzdem der zweitgrößte Ort der Insel nach der Hauptstadt Funchal.
Untergebracht waren wir im White Waters, einem kleinen und einfachen aber feinen Hotel zentral und unweit vom Strand gelegen.
Dort wurden wir von unserem Reiseleiter herzlich empfangen. Im Angebot von Frosch-Sportreisen waren 7 Übernachtungen mit Frühstück sowie Abendessen inkludiert. Davon haben wir insgesamt 5 Mal im Hotel und 2 Mal außerhalb gegessen. Im Hotel gab es abends ein 3-Gang Menü mit jeweils einer Auswahl an Fisch, Fleisch und vegetarischem Gericht. Alles, was ich probiert habe, war super lecker!
Mit einem Teil der Reisegruppe sind wir dann direkt an den Strand. (In Machico ist tatsächlich ein kleinen, aufgeschütteter Sandstrand. Ansonsten gibt es auf Madeira eher Steinstrände und felsige Buchten.)
Dort haben wir in einer Bar mit ein paar lokalen Bierchen (Coral) auf die vor uns liegende Woche angestoßen.
Apropos Reisegruppe: Wir waren insgesamt zu 11 und eine tolle Mischung aller Altersgruppen sowie Pärchen und Alleinreisenden aus ganz Deutschland plus unserem Reiseleiter, der die Insel merklich liebt und viele tolle Tipps mit uns geteilt hat.
Auf dem Programm standen insgesamt fünf Wanderungen und eine Besichtigung der Hauptstadt Funchal. Teilweise wurden die Wanderungen von unserem Tourguide geleitet und teilweise von Madeira-Wandern. Toll war, dass das Programm recht flexibel gestaltet werden konnte. So haben wir, wenn für einen Teil der Insel schlechtes Wetter vorgesagt war, die Touren so anpasst, dass wir fast immer Sonnenschein auf unseren Wanderungen hatten. Für mich als gut-trainierten Wander-Neuling waren die Touren genau richtig, nicht zu schwer und nicht zu einfach und mal länger und dafür flacher oder kürzer und dafür mit ein paar mehr Höhenmetern. Es gab auch immer mal noch die Zeit für einen Schwimmstopp, z. B. bei den Naturschwimmbecken in Porto Monez.
Natürlich darf auf Madeira eine Levada Wanderung nicht fehlen. Entlang der Wasserkanäle, die die alten Terrassenfelder bewässern, konnten wir unzählige Blumen sowie Gemüse- und Obstsorten bestaunen. Auch eine Besichtigung einer Bananenplantage stand auf dem Programm 🏞️.
Auch den mit 1.862m höchsten Berg Madeiras, den Pico Ruivo⛰️, haben wir erklommen. Außerdem haben wir den berühmten Lorbeerwald, das als Feenwald bekannte UNESCO Weltkulturerbe der Insel, erwandert. Hier muss ich allerdings zugeben, dass er viel kleiner war, als ich erwartet hatte und mir erst im Nachhinein bewusst wurde, dass er das gewesen ist, als wir schon längst durchgelaufen waren. 🙈
Die Hauptstadt Funchal war auch einen Besuch wert! Bei einem Stadtrundgang haben wir die Highlights, u. A. den Hafen, das Cristiano Ronaldo Museum, den Obst- und Gemüsemarkt und eine Madeirawein-Kellerei angeschaut. Ganz toll war auch die Fahrt mit der Gondel, bei der man einen tollen Blick auf die Stadt hat. Einige von uns sind dann mit den berühmten Korbschlitten wieder runter in die Stadt gefahren. Ich habe stattdessen allerdings wieder die Gondel genommen.
Auch Abends gab es immer mal wieder Programm. So haben wir z. B. mit unserem Tourguide eine Madeirawein-Probe gemacht, oder in einer typischen Bar das Nationalgetränk Madeiras, die Poncha, probiert. Die traditionelle Poncha wird mit Honig und Zitronensaft und natürlich Zuckerrohschnaps zubereitet. Es gibt sie aber auch in vielen weiteren Geschmacksrichtungen, z. B. mit Maracuja oder Orange. Wirklich lecker und man muss sie mal probiert haben.
Abschließend kann ich sagen, dass ich eine wirklich tolle und abwechslungsreiche Woche erleben durfte. Hotel, Essen, die Reisegruppe, die Wanderungen, das Wetter, sowie die Insel an sich – besser hätte es eigentlich gar nicht sein können.
Falls ich dich nun ein bisschen für Madeira begeistern konnte, dann melde dich gerne bei mir, damit wir für dich die passende Reise finden können.
Die beste Reisezeit ist übrigens von Mai bis Oktober. Auch im Spätherbst und Winter kann man hier noch schöne Tage erwischen, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für Regen dann auch sehr hoch. Den braucht es aber auch, damit im Frühling dann wieder die Blumen in ihrer vollen Pracht erstrahlen können.