Portugal

Letztes Jahr bin ich irgendwie auf die Idee gekommen, surfen lernen zu wollen. Keine Ahnung, warum? Eine richtige Wasserratte war ich eigentlich nie. 🤣

 

Gesagt, getan, buchte ich für den Juni 2022 eine Woche Urlaub in einem Surf & Yoga Camp. Wenn man nicht allzu weit fliegen möchte, bleiben einem in Europa nicht allzu viele Möglichkeiten zum Surfen. Nachdem ich mir verschiedene Optionen in Spanien, Frankreich und Portugal angeschaut hatte, fiel meine Wahl schließlich auf ein kleines Surf House in Sintra, nahe der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. 

 

Der Urlaub fing schonmal super an, denn der BVB Mannschafts-Airbus der Eurowings stand für mich am Flughafen in Düsseldorf bereit, was mich als alten BVB-Fan natürlich sehr gefreut hat. Nach einem knapp 3 stündigen Flug ging es vom Flughafen Lissabon aus in ca. 30 Minuten Fahrt mit dem Uber nach Sintra, bzw. zum etwas außerhalb gelegenen Surf Camp The Peak House.

Blick auf Sintra (leider bei schlechtem Wetter)
Azenhas do Mar

Wer in Lissabon zu Besuch ist, sollte auf jeden Fall einen Tagesausflug nach Sintra einplanen. Von der Innenstadt aus ist der Ort auch ganz einfach mit dem Zug zu erreichen. 

 

Sintra ist die Stadt der Schlösser und Paläste und liegt inmitten der grünen Hügellandschaft der Serra de Sintra. Die einstige Sommerresidenz der portugiesischen Könige und ihr Umland gehören seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe. 

Zu den Besucher-Highlights in Sintra zählen unter anderem der Pena-Palast und die Quinta da Regaleira. 

Ersterer thront auf einem Berg, den man in einem kurzen Spaziergang erklimmen kann. Von dort eröffnet sich ein herrlicher Blick auf Sintra und teilweise bis nach Lissabon. 

 

Sehenswert sind auch die auf mehreren Ebenen angelegten Gärten der Quinta da Regaleira. In diesem verwunschenen Park gibt es Grotten, Höhlen, Statuen, Labyrinthe und auch einen Palast zu entdecken. Hier, wie überhaupt in Sintra, sollte man gut zu Fuß sein, denn es geht oft steil bergauf und bergab. Zur Erholung laden viele kleine Cafés oder Restaurants. Es gibt sogar eine Craft Beer Bar, die Villa Craft Beer & Bread. Hier kann man super auf dem Balkon sitzen und ein Beer Tasting machen.

 

Weitere Infos zu den Sehenswürdigekeiten in Sintra findest du hier.

 

Die Woche im Surf Camp war leider aus mehreren Gründen eher unspektakulär: Ich war die meiste Zeit der einzige Gast und es hat fast durchgängig geregnet und es war ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit in Portugal. Auch das Meer war sehr unruhig und definitiv nicht auf Surfanfänger eingestellt. Bei schönem Wetter und netter Gesellschaft ist es dort aber bestimmt richtig super. Die Zimmer und die Anlage an sich sind nämlich neu und wirklich sehr schön.

 

Einen Vorteil hatte das Ganze aber dann doch: Ich hatte im Grunde jeden Tag eine private Surfstunde. Am ersten Tag klappte es auch ganz gut, ich konnte relativ schnell aufstehen und mich kurz auf dem Brett halten. Der Surflehrer meinte schon, dass ich am Ende der Woche bereits Richtungswechsel schaffen würde. 

 

Dadurch, dass das Meer und die Wellen aber sehr wild waren (und ich wahrscheinlich auch einfach kein Talent habe), habe ich in den restlichen Tagen der Woche aber leider keine wirklichen Fortschritte mehr gemacht. Teilweise war ich froh, dass ich mich nicht verletzt habe oder ertrunken bin, vor allem, wenn das Wasser auch noch von oben in Form von Regen auf mich runter prasselte.

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Ich auf dem Weg zur Surf-Stunde
Einer der Strände bei Ericeira

Das wollte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und so fuhr ich nach meinen 7 Nächten in Sintra mit einem Uber etwas weiter Richtung Norden an die Küste nach Ericeira. 

 

Ericeira ist ein Fischerstädtchen und der Surf-Hotspot Portugals. Und hier schien dann auch endlich die Sonne! 

In den verwinkelten Gassen der Altstadt reihen sich Surfshops an Cafes, Kneipen, Restaurants und kleinen Läden. Die endlos langen Strände laden natürlich neben dem Surfen auch einfach zum Relaxen oder Spazierengehen ein. 

 

Hier habe ich noch eine Surfstunde genommen und zum Glück hat es, da das Wasser um einiges ruhiger (fast schon zu ruhig) war, dann auch gleich viel besser geklappt. 

Nach zwei Übernachtungen in Ericeira fuhr ich dann mit dem Bus nach Lissabon, um dort noch ein paar Tage zu verbringen. Es war nicht mein erster Besuch in der portugiesischen Hauptstadt, aber es gibt so viel zu entdecken und zu erleben, dass man hier immer wieder ein paar Tage verbringen kann. 

 

Vor zehn Jahren noch ein Geheimtipp, ist Lissabon inzwischen (leider) vom Massentourismus entdeckt worden. Allerdings zu Recht, denn Lissabon ist vielseitig und bietet alles, was man sich von einem Städtetrip erhofft.

 

Als ich im Sommer 2020 in Lissabon war, lag mein Hotel gleich um die Ecke vom Praça do Comércio, einem der prächtigsten Plätze der Stadt. Auf der einen Seite blickt man auf die Mündung des Flusses Tejo, auf der anderen Seite steht der Prachtbogen Arco da Rua Augusta. Die Rua Augusta ist die wichtigste Fußgängerzone der Stadt mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants. Kurz vor dem anderen Ende der Rua Augusta und zwei Querstraßen weiter befindet sich der Elevador de Santa Justa. Der berühmte Aufzug verbindet den Stadtteil Baixo mit dem Carmo Platz. Ich habe allerdings nur ein paar Fotos gemacht und bin den Weg zu Fuß gegangen, da die Schlange vor dem Aufzug ewig lang war. 

 

Ein Abstecher in den Stadtteil Bairro Alto darf auf gar keinen Fall fehlen. Dann aber eher gegen Abend, entweder zum Abendessen, auf ein paar Drinks, oder zum Tanzen in einer der vielen Bars. Tagsüber ist hier alles geschlossen und leer. 

 

Schön flanieren kann man im Schatten von Akazien und Palmen auf der Avenida da Liberdade, der Nobel-Einkaufsmeile Lissabons. Nachmittags treffen sich hier die Einheimischen auf einen After-Work-Drink in einer der Rooftop-Bars (z. B. in der Skybar im Tivoli Avenida Liberdade) und genießen den Blick über die Stadt. 

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Praça do Comércio
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Blick auf Lissabon
Turm von Belem - Foto von Igor Ferreira auf Unsplash

Und wenn man schonmal in Lissabon ist, dann darf ein Besuch in Belém, einem Stadtteil etwas westlich des Zentrums, nicht fehlen. Dorthin gelangt man problemlos mit der Tram. Für einen Ausflug nach Belém gibt es vor allem drei Gründe: 

 

Die Besichtigung des Turms von Belém, der 35 Meter hoch aus dem Tejo herausragt. Erbaut im 16. Jahrhundert zum Schutz der Stadt, bietet sich heute von der Aussichtsplattform aus ein toller Blick auf die Mündung des Tejo und ganz Belém. 

 

Nur wenige Meter weiter befindet sich der Padrão dos Descobrimentos. Das Entdeckerdenkmal wurde anlässlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer errichtet. Auch hier kann man mit dem Aufzug auf eine Aussichtsplattform hochfahren und den Blick genießen. 

 

Mein persönliches Highlight ist aber definitiv ein Besuch in der Confeitaria Pastéis de Belém. Hier werden täglich 20.000 der berühmten und super leckeren Blätterteigtörtchen mit Puddingcreme nach einem streng geheimen Rezept hergestellt. Die Pastéis sind so lecker, dass sich ein Anstellen in der Schlange auf jeden Fall lohnt! Natürlich kann man das Gebäck auch in jedem anderen Café in Portugal bekommen, aber hier gibt es eben das Original, das vielleicht noch einen Ticken besser ist. 

Als ich im September 2020 in Portugal war, fuhr ich mit dem Zug von Lissabon aus in wenigen Stunden an die Algarve nach Albufeira. Es ist das größte Ferienresort dort an der Küste, aber trotzdem überschaubar und alles ist schnell zu Fuß zu erreichen. Mit seinen tollen, langen Stränden, netten Restaurants und Bars und vielen Freizeitmöglichkeiten ist es im Grunde der ideale Ort für Familien, Paare, Jung und Alt. 

 

Der Strip, die Partymeile mitten in der Stadt, erinnert mich so ein bisschen an die Düsseldorfer Altstadt. Wer Party sucht, wird hier auf jeden Fall genauso fündig, mit vielen Bars und verschiedenen Clubs. Das Publikum ist dabei eher jung (U30). 

 

Die Altstadt von Albufeira sieht genauso aus, wie man sie sich vorstellt: verwinkelte Gassen, Kopfsteinpflaster, belebte Plätze, nette kleine Läden und viele verschiedene Cafés und Restaurants. Auch hier gibt es die ein oder andere Kneipe und Bar mit Musik, allerdings sind die Besucher hier eher etwas älter (Ü30) und es ist nicht ganz so wild wie am Strip. 

Da die beiden Bereiche knapp 2 km voneinander entfernt sind, kommt man sich hier auch nicht in die Quere. 

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Die Altstadt von Albufeira bei Nacht
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Frische Sardinen vom Holzkohlegrill

Und wenn man schon einmal in Portugal an der Algarve ist, dann sollte man auf jeden Fall “sardinhas assadas”, Sardinen vom Holzkohlegrill, probieren. Die Sardinen sind eines der Nationalgerichte der Portugiesen.

 

In Portimão, etwa 30 km westlich von Albufeira, gibt es jedes Jahr im August sogar ein eigenes Sardinenfest mit Musik und Unterhaltung und natürlich jeder Menge Sardinen. 

Auch alle Arten von (Wasser-)Sport lassen sich hier wunderbar betreiben, Stand-up-Paddling, Windsurfen, Bootsausflüge etc. stehen auf dem Programm zahlreicher Anbieter. In der Umgebung gibt es auch einige sehr gute Golfplätze. 

 

Und natürlich kann man hier unten an der Atlantikküste von Portugal auch super surfen (lernen). Gerade ganz im Südwesten, in Sagres und Umgebung, gibt es viele tolle Surf Camps. Leider war ich zu meinem Besuch damals noch nicht auf den Geschmack gekommen. Beim nächsten Mal werde ich mir dort sicherlich ein Board ausleihen und mich in die Wellen stürzen.

 

Falls du jetzt auch Lust bekommen hast, deinen nächsten Urlaub in Portugal verbringen zu wollen, dann melde dich bei mir. 

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Strand in Albufeira